Donnerstag, 20. November 2008

Freitag, 19. September 2008

aphorisiakum

jeder, der schon sich schon einmal in der traurigen situation befand, hilflos im kreis sich drehend, verzweifelt zu versuchen seiner position im raum einen uebergeordneten sinn zu verleihen (es muss doch einen grund geben, warum ich aus der badewanne gestiegen bin, nur um meinen kopf in meine buechertasche zu stecken), kennt zweifelsohne die troestliche wirkung von ersatzhandlungen: dann nehm ich jetzt halt meinen barttrimmer mit. ganz aehnlich verhaelt es sich mit den kleinen zitaten, die man aus texten rupft, um sie als aphorismen und sinnsurrogat vor sich herzutragen und zu uebertuenchen, dass die bedeutung im text den eigenen, uneingestandenen, fast schon spirituellen sinnsucheranspruechen nicht gerecht geworden ist. Die hits des tages:

1. politik: (zum fatalismus): „nur weil galilei das gesetz der schwerkraft entdeckt hat, sind wir in der lage zu fliegen“
2. norm: we’re living in a constant night, thats why we need light. It is the sun that shines, not the space that darkens.
3. goettingen: so langweilig ist es doch gar nicht. Wir koennen uns immer noch auf eine bruecke setzen und uns die bisamratten schoensaufen.

Sonntag, 7. September 2008

deutschland eintueten. echt ma.

60 Jahre nach dem deutschen Überfall
Ehemalige Sowjetbürger bewundern die deutsche Mülltrennung

liebe uni oldenburg: euch sollte mal geholfen werden. bis es weh tut.

dekontextualisiert

der diskurs ist immer schon teil des frosches

das phantasma ist das wofuer es keinen lonely planet gibt

dein restzucker ist deine menschenwuerde

kantianismus mit einem menschlichen gesicht

das wesen der geranie ist das geranieren des wesens selbst

im grunde muss man alle sreifen auf dem hemd gezaehlt haben

einfach mal die fresse halten.

Sonntag, 10. August 2008

rauchspiele

nach der geisterstunde hat man zeit die man sich nicht nehmen muss. totschlagen muss man sie auch nicht. man kann sie einfach verstreichen lassen- selbst vertreiben waere blasphemie und ueberfluessig obendrein. aus dem fenster sehen und mit dem rauch spielen denn man aus dem mund schluepfen laesst, dass ist beschaeftigung genug. den sloterdijk nimmt man nicht zur hand. der ist zu laut fuer diese tageszeit. ohnehin ist "die kritik der zynischen vernunft" leider kein beweis dafuer, dass unterhaltung nicht geistfern sein muss, sondern ein weiteres beispiel dafuer wofuer wiglaf droste einmal den begriff des dickdenkers praegen musste, wohl auch weil er sich sonst nicht mehr zu helfen wusste.
dabei ist das unterfangen in ironischer referenz zu kant nicht die reine vernunft sondern den zynismus auf sich selber anzusetzen ein durchaus ehrenhaftes- nur dass wir dabei staendig erfahren muessen was der sloterdijk schon alles erfahren oder eben gelesen zu haben behauptet, was dann in einem vor espritdrang nur so knackenden adjektivritt vorgetragen wird, das kann einem die schoensten einsprengsel vergaellen. und dann wird kants kopernikanische wende eine nabelschau und der raetselnde leser fragt sich, was der peter ihm da mitteilen will. ausser das er schlau ist. und daran besteht ja auch nicht erst nach dem philosophischen quartett begruendeter zweifel.
was bleibt ist a) das wissen dass jemand, der in einem furchtbaren erguss den man zu lesen gezwungen ist, abgekanzelt wird deswegen nicht unbedingt lesenswert ist. b) die frage ob es nicht langsam mal zeit wird das "buecherweglegen" zu lernen. c) die weigerung umlaute zu verwenden. d) das in die nacht laechelnde bewusstsein das es nichts schoeneres gibt als ehrenamtliches mitternaechtliches klugscheissern.

Samstag, 26. Juli 2008

Warum Skizzen? - ein Entwurf

Nach der Detonation der Bombe von Hiroshima befanden sich ueberall diese Schatten. Weisse Flecken auf dem Asphalt. Von der Hitzestrahlung der ersten Sekunden vaporisiert, boten die Menschen, die vermutlich noch die Zeit hatten sich einmal umzudrehen dem ueberall sonst kochenden Asphalt einen 'Hitzeschatten' und uebrig blieb ein Fleck.
Die entfesselten Destruktivkraefte des Spaetkapitalismus machten aus Menschen uniforme Flecken auf dem Asphalt so wie die Produktionsverhaeltnisse schon vorher Charaktermasken aus ihnen gemacht hatte. So wie Adorno von Hegels Weltgeist zu Pferde hin zu der V2 den Umschwung in die negative Dialektik beschrieb, so koennte man in der populaeren Wahrnehmung versuchen einen Bogen von 'in Flandern reitet der Tod', bis hin zur allgemeinen Angst der Nachkriegswelt, einfach vom Himmel aus verdampft zu werden, zu spannen. Oder weiter noch: Von der Stufe in der man als Exemplar einer Uniformitaet doch recht individuell gemeuchelt wurde, ueber die egalitaere Verdampfung aufgrund der Zugehoerigkeit zu einer Gruppe bis hin zu der Hygiene- und Bioterrorparanoia die uns alle als aufgrund unserer individuellen Eigenschaften zur ganz universalapokalyptischen Verwesungszerfetzung verdammt sieht - gerade weil der Tod undenkbar ist, bietet er sich so als Parabel fuer die Alltagsaengste und Verwirrungen der Menschheit an.
Und hier kommt das Unterfangen Umrisse auf den Plan. Wenn es stimmt, dass in dem Kapitalismus der uns die kulturelle Verwuestung der Postmoderne bescherte, der Mensch aufgrund seiner 'Individualitaet' erst so richtig integriert, assimiliert und profitisiert wird, dann muesste das poetisch- antpolitische Programm auf etwas zurueckgreifen dass sich diesem Mechanismus entzieht. Nicht auf die Generalisierung, das waere die regressive Antwort, sondern auf die Skizze. Den Umriss. Den Schatten. Gegen die Opulenz der dekorierten Fantasielosigkeit die Einladung eine schuechterne Skizze selber wieder mit Leben zu fuellen. Um das etwas blutruenstige Thema der Einleitung wieder aufzugreifen: die Kreideumrisse eines Tatorts und die Flecken von Hiroshima sind ja auch deshalb so unheimlich weil sie geradezu danach schreien vom Betrachter wieder mit dem gefuellt zu werden was da gelegen haben koennte- Wachsfiguren und Kostuemschrecken hingegen fuehren immerwieder nur als Variation das schon gewusste vor.
Ganz ungruselig, aber auch ganz unerbaulich soll dieser Blog nun Platz fuer meine Skizzen bieten. Wo meine Rastlosigkeit vorbeistreift wird Form mitgenommen und hier umrissen. Ein Geistesblitzableiter eben. Und ein Grund zu schreiben, wo man doch eigentlich weiss, dass bloggen eine Zumutung fuer Schreiberling und Leserschaft ist. Also: Auf ein altes.